22. Kapitel - Hiob aus der Bibel

Lese hier das 22. Kapitel aus dem Buch Hiob aus der Schlachter 1951 Bibel.

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Hiob

Kapitel 22
1
Darauf antwortete Eliphas, der Temaniter, und sprach:
2
Mag auch ein Mann Gott etwas nützen? Es nützt ja der Verständige nur sich selbst.
3
Hat der Allmächtige Freude, wenn du gerecht bist? Ist's ihm ein Gewinn, wenn du in Unschuld wandelst?
4
Straft er dich wegen deiner Gottesfurcht, und geht er darum mit dir ins Gericht?
5
Sind nicht deine Missetaten groß und deine Schulden ohne Ende?
6
Du hast wohl deine Brüder gepfändet und den Entblößten die Kleider ausgezogen;
7
vielleicht hast du dem Müden kein Wasser zu trinken gegeben oder dem Hungrigen das Brot versagt.
8
Der Mächtige hat das Land bekommen, und der Angesehene wohnte darin.
9
Du hast Witwen leer fortgeschickt und die Arme der Waisen zusammenbrechen lassen.
10
Darum liegst du in Banden und hat Furcht dich plötzlich überfallen.
11
Oder siehst du die Finsternis nicht und die Wasserflut, die dich bedeckt?
12
Ist Gott nicht himmelhoch? Siehe doch die höchsten Sterne, wie hoch sie stehen!
13
Und du denkst: «Was weiß Gott! Sollte er hinter dem Dunkel richten?
14
Die Wolken hüllen ihn ein, daß er nicht sehen kann, und er wandelt auf dem Himmelsgewölbe umher!»
15
Willst du den alten Weg befolgen, den die Bösewichte gegangen sind,
16
die weggerafft wurden von der Flut, deren Fundament der Strom wegriß,
17
die zu Gott sprachen: «Hebe dich weg von uns!» und «was könnte der Allmächtige einem tun?»
18
Und er hatte doch ihre Häuser mit Gütern erfüllt! Doch der Gottlosen Rat sei fern von mir!
19
Die Gerechten werden es sehen und sich freuen, und der Unschuldige wird ihrer spotten:
20
«Fürwahr, unsere Widersacher werden vertilgt, und das Feuer hat ihren Überrest verzehrt.»
21
Befreunde dich doch mit Ihm und mache Frieden! Dadurch wird Gutes über dich kommen.
22
Nimm doch Belehrung an aus seinem Mund und lege seine Worte in dein Herz!
23
Wenn du dich zu dem Allmächtigen kehrst, so wirst du aufgerichtet werden, wenn du die Ungerechtigkeit aus deiner Hütte entfernst.
24
Wirf das Gold in den Staub und das Ophirgold zu den Steinen der Bäche,
25
so wird der Allmächtige dein Gold und dein glänzendes Silber sein!
26
Dann wirst du dich an dem Allmächtigen ergötzen und dein Angesicht zu Gott erheben;
27
du wirst zu ihm flehen, und er wird dich erhören, und du wirst deine Gelübde bezahlen.
28
Was du vornimmst, das wird dir gelingen, und ein Licht wird auf deinen Wegen leuchten.
29
Führen sie abwärts, so wirst du sagen: «Es geht empor!» Und wer die Augen niederschlägt, den wird er retten.
30
Er wird selbst den freilassen, der nicht unschuldig ist: durch die Reinheit deiner Hände wird er entrinnen.